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Traditionelle Holz-Architektur hält Erdbeben besser Stand

6 August 2005 Keine Kommentare

Auf der von Tsunami und Erdbeben heimgesuchten Insel Nias vor der Küste Sumatras (Indonesien) haben Wissenschafter der Technischen Universität Wien (TU) nun festgestellt, dass die alten Holzgebäude auch in punkto Erdbebensicherheit modernen Betonbauten um ein Vielfaches überlegen sind.

Bei dem jüngsten Erdbeben im März 200 gab es nicht nur über 1.000 Tote, auch die Bausubstanz wurde fast völlig zerstört. Ein Lokalaugenschein hat ergeben, dass neuere Bauten, die größtenteils aus Fertigbeton bestehen und nur sehr mangelhafte Fundamente besitzen, zu 90 Prozent eingestürzt sind. Bei den traditionellen Holzbauten waren dagegen weniger als 30 Prozent beschädigt, berichtete Projektkoordinatorin Petra Gruber vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien.

Für die Errichtung der traditionellen Gebäude steht aber das geeignete Holz meist nicht mehr zur Verfügung. Die Wälder sind längst abgeholzt, heute gibt es hauptsächlich Gummibäume und Palmen, die für den Hausbau ungeeignet sind. Aber selbst wenn das Holz noch aufgetrieben werden kann, geht das architektonische Wissen nach und nach verloren. Die Wiener Architekten planen nun auch ein Forschungsprojekt, wie das traditionelle Wissen auch mit anderen, verfügbaren Baustoffen verwirklicht und erhalten werden kann. Für das Projekt suchen die Wissenschafter allerdings noch Sponsoren.

Quelle: http://derstandard.at